Die Oberschlesier Linie(n)

Von Heidenheim nach Oberschlesien?

Am 19. März 1681 wird in Hohenmemmingen Abraham Lindel getauft, Sohn der Eheleute Johann Christoph Lindel und Dorothea geb. Wannenwetsch (Heidenheimer Linie). Abraham Lindel heiratete am 26. Oktober 1710 in Herbrechtingen eine Elisabeth Burger . Dann verliert sich seine Spur. Keine weiteren Einträge in den Heidenheimer Kirchenbücher gefunden. In einem in polnischer Sprache verfassten Buch über „Lubsza“ von Bernard Szczech von 1998 fand ich eine Stelle, die lautet: … Nalezy takze wspomniec Abrahamie i Elzbiece Lindel w latach 1721-1723 wystepujacych w dokumentach jako „iakulatoris de Pustkowie“. Abraham et Elisabeth oberforster de Borowiany (1728, lub de Zwierzyniec (1730-1736), Fridericus de Zwierzyniec (1736) … Im Seelenregister von Herbrechtingen gibt es einen Eintrag „ober Schlesien“, der meine Vermutung bestätigen könnte, dass Abrahamie i Elzbiece Lindel (und Fridericus) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Abraham Lindel und seine Ehefrau Elisabeth geb. Burger identische Personen sind. In Oberschlesien haben die beiden neun Kinder: August (1717), Georg Friedrich Nicolai (1718) vermutlich in den Büchern Friedrich genannt, Johann Christoph (1721), Abraham (1723), ein Kind ohne Namen (1725), Abraham (1728), Martin (1730), Anna Catharina (1733) und Marianna (1736). Ein Friedrich Lindel (vermutlich der o. g.) heiratete eine Rosina und hatte min. drei Kinder: Anna Rosina (1746), Johanna (1748) und Marianna Eleonore (1751). Ein Abraham (vermutlich der 1728 geborene) heiratete eine Marianna Politz( kowna ) und hatte min. zwei Kinder: Maria Sophia (1772) und Josepha (1775). Im Jahre 1755 gründete der Lubschauer Reichsgraf Ludwig von Pückler das kleine Dorf Ludwigsthal mit einer evangelischen Holzkapelle, die jedoch durch einen Blitzschlag in Flammen aufging. Ein Jäger zu dieser Zeit hieß Friedrich Lindel. Nach dem Tode vom Reichsgrafen erbaute dann Erdmann Graf von Pückler um 1760 die bis heute stehende Steinkirche. Er ist auch Gründer der ca. sechs Kilometer von Ludwigsthal entfernten Kolonie Erdmannshain . In beiden Orten siedelten sich Lindel Familien an. Das Grundbuch von Erdmannshain nennt zum Beispiel folgende Namen der ersten zehn Siedlerstellen von 1774: den Weber Jacob Ribbe aus Litauen, die Witwe Katharina Böhm, die Zimmerleute Christian Lachmann den Älteren und den Jüngeren aus Niederschlesien, den Christoph Soehnel aus Niederschlesien, den Franz Lindel aus dem Württembergischen (?), die Köhler Mathias und Gottlieb Boehm aus Mähren. Auf Grund fehlender Daten ist es hier nicht möglich durchgehende Linien zu definieren. Vieles bleibt (noch) im Dunkeln, einiges kann nur vermutet werden.

Namensträgerforschung-Familienchronik 1614 - 2022